Anbieter wie BOD oder CreateSpace bieten ihren Kunden an, automatisch ein E-Book im Format ePub bzw. für den Kindle zu erzeugen. Ohne weiteres Zutun. Die hochgeladene PDF-Datei genügt.

Für mich klang das bisher immer widersinnig. Das PDF-Format ist ein geschlossenes Format. Die Aufgabe: Das Drucklayout soll in Form bleiben. Eine starr gesetzte PDF-Datei ist keinesfalls zur Weiterverarbeitung gedacht und sicher das ungeeignetste Ausgangsmedium, um daraus ein fließendes E-Book herzustellen.

Ein E-Book aus einer PDF-Datei klingt für mich wie ein Witz, zumindest muss es sehr umständlich sein!

Nun habe ich mir allerdings mal angesehen, was BOD da leistet. Ausgangspunkt: Ein kleines Büchlein mit etlichen Abbildungen, 19 Kapiteln, darunter mehrere ausführliche Verzeichnisse mit gefühlt 100 Hyperlinks und rund 150 Indexeinträgen. Format: PDF. Das Ding wurde anstandslos in ein E-Book überführt. Das Buch sieht auf dem Kindle-Reader toll aus, die Bilder sind klar und gut erkennbar. Die Navigation stimmt.

Auch das Satzbild ist voll in Ordnung.

Sicher, an der einen oder anderen Stelle hätte man in Handarbeit vielleicht etwas anders gemacht. So hätte ich das Impressum vorne im Buch belassen und auch den Innentitel nicht gelöscht. (BOD nimmt alleine das Cover als Titel.) Auch wären die individuell gewählten grafischen Aufzählungszeichen bei mir nicht unter den Tisch gefallen. Aber das sind Peanuts.

Das Inhaltsverzeichnis funktioniert, sowohl das eingebaute im Text als auch die zusätzliche Navigation. Alle Hyperlinks arbeiten, soweit ich sie überprüft habe. Selbst die vielen, vielen Seitenzahlen bei den Indexeinträgen hat BOD ordentlich verlinkt, auch wenn die Seitenzahlen selber natürlich nicht mehr erscheinen und durch karge Unterstriche ersetzt wurden! (Ich selber lasse Indizes bei der E-Book-Produktion in aller Regel weg, da es ja eine Suchfunktion gibt.)

Fazit: Was BOD hier an Qualität abliefert, ist überraschend. Zumindest im vorliegenden Fall muss der manuelle Aufwand allerdings hoch gewesen sein. Mein Verdacht: Sie haben viel programmiert und machen etliches von Hand. Das rechnet sich für den Anbieter vermutlich nur deshalb, weil es eine Mischkalkulation ist.