Nun ist es mir schon das dritte Mal kurz hintereinander passiert: Eine Kundin staunte am Telefon, wie preiswert ich sei. Zwei der staunenden Kundinnen stammten aus dem süddeutschen Raum, eine aus Hamburg.

Auch eine gestandene Kollegin (aus Berlin) hat mich mehrfach kritisiert, ich würde mit meinen Preisen einem ganzen Berufsstand schaden.

Daraufhin habe ich meine Preise überprüft und (sehr maßvoll) nach oben korrigiert.

Trotzdem versuche ich weiterhin, hochwertigen Satz und vernünftige Preise miteinander zu verbinden. Und ich zeige mich bei größeren Projekten durchaus verhandlungsbereit.

Aber nicht für jeden passen meine Satzpreise. Schließlich gelten diese nur bei perfekt vorformatierten Dokumenten, mit denen ich keinen großen Zusatzaufwand habe.

Und einmal fand mich ein Kunde sogar viel zu teuer. Das war vor ein paar Jahren. Dabei war ich im Angebot mit den Preisen absolut ans untere Limit gegangen und hatte mich zudem noch verhandlungsbereit gezeigt. Es handelte sich um einen Buchdistributor oder auch DKZV (= Druckkostenzuschussverlag, Namen werden hier nicht genannt), der seine Kosten anscheinend außerordentlich niedrig halten wollte.

Im Endeffekt bin ich froh, dass ich diesen Auftrag nicht bekommen habe. Denn unter Wert möchte ich mich nicht verkaufen! Die Arbeit soll nicht nur Spaß machen, sondern auch den Broterwerb ermöglichen. Obwohl ich sicher weiß, dass man sich in der Verlagsbranche keine goldene Nase verdienen kann.

Hut ab vor allem, die es in diesem Bereich schaffen, den Lebensunterhalt zu verdienen!